Der erste Tag im neuen Job ist oft eine vorhersehbare Angelegenheit: Namen merken, Abläufe verstehen, sich orientieren. Bei Monda Futura lief es anders. Statt direkt in To-do-Listen einzutauchen, stand etwas anderes im Vordergrund: Werte, Visionen, die Art, wie wir miteinander arbeiten wollen.
Das klingt naheliegend, ist es aber nicht. In wie vielen Unternehmen wird tatsächlich über Zusammenarbeit gesprochen – und wie oft bleibt es bei Floskeln? Hier war es anders. Es ging nicht um leere Worte, sondern um einen bewussten, gemeinsamen Start.
Vielleicht war es mehr als ein gutes Onboarding. Vielleicht war es ein Modell dafür, wie Arbeitskultur künftig aussehen kann: dialogisch, wertorientiert, zukunftsfähig. Ein Ansatz, der Schule machen könnte – nicht nur bei Monda Futura.
Montag: Warum wir hier sind
Der erste Arbeitstag hätte nicht besser beginnen können: mit einem gemeinsamen Frühstück im U-Huus in Urtenen, entspannt und herzlich. Raffi, Michael und Kaspar kannte ich bereits. Besonders schön war es, Lily endlich persönlich zu treffen. Auch für sie war es der erste Tag – künftig wird sie dafür sorgen, dass unsere Events unvergesslich werden.
Doch es blieb nicht beim Kennenlernen. Schon bald ging es um die zentralen Fragen: Was ist die Mission von Monda Futura? Warum spielt Sprache für uns eine so grosse Rolle? Und wie wollen wir im Team zusammenarbeiten?
Es war kein oberflächlicher Einstieg, kein Smalltalk zum Aufwärmen. Stattdessen ein Gespräch mit Substanz – ein Moment, der zeigte, warum wir hier sind.

Dienstag: Kultur gestalten
Der zweite Tag stand im Zeichen unserer Teamkultur. Natürlich gab es auch praktische Themen – Kaspar führte uns in Tools wie Asana ein, und mit etwas Übung werden wir bald alle Profis sein. Doch die entscheidenden Fragen gingen tiefer: Wie wollen wir zusammenarbeiten? Wie treffen wir Entscheidungen? Was bedeutet Konsent in unserem Alltag? Und wie definieren wir unsere Rollen?

Es blieb nicht bei Post-its und Ideen. Wir gingen einen Schritt weiter und führten ein Ritual ein: Jeden Dienstag werfen wir einen kurzen Blick auf unsere digitale Pinnwand und fragen uns, ob unsere Kultur noch passt oder angepasst werden muss.
Mittwoch: Ideen zum Leben erwecken
Der Mittwoch gehörte den Veranstaltungen. Im Effinger Co-Workingspace trafen wir uns mit Léa, einer unserer ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Gemeinsam tauchten wir in mögliche Formate und Konzepte ein, spielten Ideen durch und sammelten unsere Gedanken.
Immer wieder kehrten wir zu einer zentralen Frage zurück: Wie prägen Bilder und Begriffe unser Verständnis von einem guten Leben und einer lebenswerten Zukunft? Und wie bleiben wir offen für völlig andere Perspektiven?
Es war kein theoretisches Brainstorming, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit dem, was unser Vorhaben ausmacht – und wie wir Ideen einer lebenswerten Zukunft greifbar machen können.

Donnerstag: Community und Identität
Was sich in den Tagen zuvor angedeutet hatte, rückte am Donnerstag in den Mittelpunkt: Wie erreichen wir eine breite Community? Wie verbinden wir Wissenschaft, Kultur und zivilgesellschaftliches Engagement? Und was bedeutet es für uns, als Institut oder Bewegung wahrgenommen zu werden?
Diese Fragen liessen sich nicht mit schnellen Antworten klären. Stattdessen bot der Tag Raum für Reflexion und neue Perspektiven. Es ging darum, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie wir uns positionieren – nicht als starres Konzept, sondern als dynamischer Teil einer lebendigen Gemeinschaft.
Freitag: Zukunft gestalten
Zum Abschluss der Woche präsentierte jede:r eine persönliche Vision davon, wo Monda Futura in 15 Monaten stehen könnte. Die Ansätze waren vielfältig: Manche setzten auf visuelle oder digitale Formate, während Kaspar sich mit einem Song aus Kenia zuschaltete.
Diese Mischung aus kreativer Freiheit und spürbarem Zukunftsoptimismus machte den Tag besonders. In der abschliessenden Runde wurde deutlich, wie viel Energie und Ideen in unserem Team stecken – genauso wie das Bewusstsein, dass noch längst nicht alle Fragen geklärt sind. Aber genau das ist es, was Zukunftsgestaltung spannend macht: das Potenzial, gemeinsam weiterzudenken.
Zweite Woche: Identität und Bedarfslohn
Die zweite Woche führte uns nach Luzern zu Alex, Matt und Pascal, unserem Design-Team. Eigentlich sollte es um die Webseite gehen. Doch bevor wir über Design und Layout sprechen konnten, mussten wir eine grundlegendere Frage klären: Wofür steht Monda Futura? Wie tragen wir diese Haltung nach aussen? Eine klare Kurskorrektur gab es noch nicht – stattdessen näherten wir uns ihr an. Der Prozess braucht Zeit und Reflexion. Ich konnte erste Impulse einbringen, doch das war erst der Anfang einer wichtigen Auseinandersetzung.
Am Dienstag stand eine Bedarfslohn-Runde an. Gemeinsam reflektierten wir, wie viel wir tatsächlich brauchen, um gut zu leben. Raffi hatte einen Selbstcheck vorbereitet, der half, den eigenen Nettobedarf zu ermitteln. Fragen wie «Brauche ich wirklich so viel?» oder «Würde mehr Geld mich glücklicher machen?» führten zu ehrlichen Momenten und oft zu überraschenden Einsichten. Raffis Blogartikel bietet spannende Einblicke für alle, die tiefer in dieses Thema eintauchen möchten.
Das Onboarding hat gezeigt, wie wertvoll es ist, beim Ankommen nicht sofort in To-do-Listen zu versinken. Das Bewusstsein für das Warum und Wie schafft nicht nur Klarheit, sondern auch Vorfreude auf das, was kommt. Es gibt Zuversicht, jetzt produktiv durchzustarten – weil das gemeinsame Verständnis steht und die wichtigsten Fragen ihren Raum und ihre Antworten gefunden haben.
Eine Antwort
Da geit ä nöi arbeitswäut uf…sooo spannend und hoffnugsvoui gedanke mit diräkter umsetzig, ou wenn schüsch ir politik und wirtschaft viu unverständlichs und schregs louft….